09.11.2005

Johnny Ritchek auf: "Großer Reise" Teil 1

"Heute fliege ich Rakete!" lacht Johnny Ritchek. Er sitzt in der Astronautenkanzel einer mächtigen Sternenrakete und kann das Ende des Countdowns kaum erwarten.
"Ich werde meine Heimat von oben sehen und meinem Chef auf den Kopf spucken können!"

Johnny Ritchek ist heute wirklich guter Dinge. Solch eine große Reise hatte er sich bekanntlich schon immer gewünscht. "Anteil haben an den wirklich großen Entdeckungen der Menschheitsgeschichte. Dabei sein und nicht nur darüber lesen."

Die künstliche Stimme des Computers, die die Zahlen herunter zählt kommt bei "null" an und Johnny Ritchek vernimmt das heftige Grollen der Motoren und Antriebe seines Raumschiffes. Ohne es zu sehen weiss er, dass ausserhalb der schützenden Metallhülle das Feuer wütet, um den nötigen Schub herzustellen, der gebraucht wird, um die Kräfte der Erdanziehung zu überwinden. Da sieht Ritchek durch sein Bullauge, wie die Raktete tatsächlich aufsteigt dem Himmel entgegen.

Unser Astronaut ist plötzlich sehr aufgeregt. "Immerhin bin ich der erste Mensch, der im Weltraum sein wird!", was nicht so ganz stimmt, aber Johnny hippelt so fröhlich auf seinem Pilotensitz hin und her - da wollen wir nicht widersprechen.
Die Gravitationskräfte drücken ihn in seinen Sitz und dennoch hüpft Ritchek immer mehr. Vor Aufregung und Glück. Da kommt auch schon der Funkspruch vom Kontrollzentrum: "Ritchek, bleiben Sie mal still sitzen, die ganze Rakete wackelt ja schon hin und her." Doch der kann nicht still sitzen bleiben, während all das All immer näher kommt. "Es kann mich ja genauso wenig erwarten wie ich es!" weiss Ritchek.

Der Mann im Kontrollzentrum kann nichts machen. Die teure Rakete triftet vom vorgesehenen Kurs ab, wie eine Banane erscheint ihr Feuerschweif. Erinnerungen an all die bösen Raumschiffskatastrophen werden wach. Die Techniker an ihren Kontrollmonitoren wischen sich schon die Tränen aus den Augen, der Pressesprecher formuliert innerlich schon die treffensten Mitteilungen für die Öffentlichkeit. Plötzlich horchen alle kurz auf, weil dramatische Musik einsetzt. Aber nur kurz, denn die Musik ist in einem solchen Moment normal und sie lassen sich auch nicht von der langsamen Filmblende stören, die diese Episode beendet.