26.04.2007

"Notruf Im Großen Netz" Neue Aquarelle

Kartoffelartige Schiffe in der Umlaufbahn




Der Frosch bedroht das Bärchen



Das Bärchen taucht ein in das Große Netz




Im Großen Netz


(Alle Aquarelle vom 22.4.2007)

Comic: "Amokläufer"

20.04.2007

Leppmanns größtes Abenteuer Teil 3

Der Hafen war eine einzige große Anlage, direkt an der Küste gebaut. Schiffswerften, Verladekräne, riesige Ladehallen bestimmten das Bild. Gigantische Ozeantanker waren an die Hafenmauer fest vertaut. Hafenarbeiter verluden hier und dort Ladungen - große Container in gelb oder rot, halb von Rost zerfressen. Die Möwen flogen durch die Luft und es roch nach Salzwasser.
Der Mann, der mich einen Esel genannt hatte ging mir zwanzig Meter vorraus und steuerte direkt auf einen der Kähne zu, dessen Verladearbeiten annähernd abgeschlossen waren und die Gangway fast eingezogen war.

Was ich nicht sah, war, dass zwei Männer mit rabenschwarzen Mänteln an einer Ecke eines Lagerhauses standen und über wichtiges redeten.

Mein Mann rief einem Matrosen an Bord etwas zu, bekam ein Tau zugeworfen und hangelte sich über die Reeling. Ich hinterher. Das war aber nicht einfach. Als ich vom Tau abrutschte konnte ich gerade noch das Geländer ergreifen und hing da. Der Kerl, den ich verfolgt hatte fasste mich an der Hand und zog mich auf das Schiffsdeck. Es war fein geputzt, hell und geräumig. Nun konnte ich ihn zur Rede stellen. Was das denn sollte, mich in meinem eigenen Büro so zu beschimpfen.
Der Mann verstand erst nicht. Aber dann nickte er. "Ach, Herr Leppmann, das war nur ein Mißverständnis."

Na, dann war die Sache ja geklärt. Ich wollte das Schiff wieder verlassen, um ins Büro zurück. Aber dafür war es zu spät. Das Schiff hatte abgelegt und war schon unterwegs nach Übersee, was auf hoher See und meine Heimat verschwand hinterm Horizont.

Leppmanns größtes Abenteuer Teil 2

Es war später Nachmittag. Der Mann lief die Straße hinunter zum alten Hafen. Wieso er alter Hafen hieß wusste ich nicht - einen neuen gab es hier nicht.
Wenn ich mir die Ausgeburt, die mich einen Esel geschimpft hatte ansah, konnte ich mir vorstellen, dass er tatsächlich einen Arbeitsplatz im Hafen hatte: Sein dicker Pulli schützte ihn vor den kalten Hafenwinden, eine Wollmütze und eine Ankertätowierung auf dem Handrücken ließen sogar an einen Seemann denken.
Ich holte auf- Ich wollte ihn zur Rede stellen. Da schlüpfte er mirnichtsdirnichts in eine Seitengasse. Das war mir nicht geheuer und fast wäre ich umgekehrt und hätte diese Episode für beendet erklärt. Aber die Neugier trieb mich an. Ich folgte ihm in die Seitengasse.

Es war eine sehr enge Seitengasse, überall lag Müll: Zerrupfte Kartons, alter Salat, Sandhaufen, die sich im Laufe der Jahrzehnte vom umher fliegenden Staub gebildet hatten.
Der Seemann rannte nun. Ich auch. Hinterher.
Die enge Gasse machte einen Knick nach links. Kurz verlor ich den Kerl aus den Augen. Ich folgte ihm immer weiter, bis die Seitengasse wieder in die Hauptstrasse mündete, wo er wie anfangs in Richtung alter Hafen schlenderte.

Leppmanns größtes Abenteuer Teil 1

Ich saß wie immer an meinem großen Schreibtisch und betrachtete die Dinge, die darauf lagen. Mit manchen spielte ich, nur so, um mir die Zeit zu vertreiben.
Da stürmte eine Person in das nicht mehr so ganz modern eingerichtete Büro. Er hatte es sehr eilig und kam strammen Fusses auf mich zu. Mir gefiel die nicht so ganz moderne Einrichtung ganz gut und hoffte, dem Mann, der sich da vor mir aufbaute auch. Doch er schien die Einrichtung nicht zu bemerken. Auch von den Dingen, die auf meinem Schreibtisch lagen, nahm er nict die geringste Notiz. Ich wollte ihn gerade darauf hinweisen, als er schon losbrauste: "Leppmann, Sie Esel!"

Ich war verdutzt, das konnte man mir ansehen. Mit geöffnetem Mund saß ich in meinem schönen Chefsessel und suchte nach geeigneten Worten. Aber ehe mir etwas passendes einfiel machte der Kerl auf dem Absatz kehrt und stürmte im selben Tempo nach draussen, mit dem er herin gekommen war.

Sollte ich das auf mir sitzen lassen? Die Bezeichnung Esel fand ich recht gemein. Welchen Grund hatte diese wildfremde Person, mich so zu beschimpfen? Und mir anschließend nicht mal Gelegenheit zu geben, etwas zu erwidern?

Ich ergriff nachdenklich einen Gegenstand vom Schreibtisch und betrachtete ihn. Ich hatte ihn noch nie gesehen. Er sah aus, als konnte man ihn in einem Büro recht gut gebrauchen. Immer noch in meine Gedanken versunken steckte ich ihn in meine Hosentasche, stand auf und begab mich zur Tür.
Irgendetwas hatte der Kerl ja wohl zu verbergen. Ich wollte nur zu gerne herausfinden, was das war. Und wer er war. Also begann ich, ihm zu folgen.

Und so begann mein größtes Abenteuer, das mich höchstwahrscheinlich um die ganze Welt führen würde.