19.12.2007

Drehbuchentwurf für den Episodenfilm 01

Ein Mann (1.) mit Hut und Mantel läuft eine Straße entlang. Unter dem Arm trägt er ein Paket, das in Geschenkpapier eingewickelt ist.

1.: "Eine Kälte ist das heute wieder..."

Da wird er von hinten von einer gnomenhaft anmutenden Person (2.) eingeholt. 2. tanzt und springt hippelig um 1. herum. 2. trägt bunte aber abgetakelte Kleidung. Sein Aussehen steht in krassem Kontrast zu 1..

Eine Weile tanzt 2. neben 1. her und betrachtet diesen neugierig. 1. ist zuerst verwirrt versucht den anderen dann aber zu ignorieren.

2.: (zeigt auf das Geschenk) "Was ist denn da drin?"
1.: (schweigt ignorierend)
2.: (ruft laut) "Hallo! Können Sie mich hören?"
1.: (blickt sich verlegen um) "Was wollen Sie?"
2.: (endlich im Gespräch mit 1.) "Ist kalt heute, gelle?"
1.: (abweisend) "Ja, es ist Winter."
2.: "Ja, das wußte ich bereits. Im Winter ist es meistens kalt."

Sie laufen / tanzen schweigend weiter. 2. versucht mehrmals mit großen Augen und Gesten die Aufmerksamkeit von 1, auf das Geschenk zu ziehen.

2.: "Was ist denn da drin?"
1.: "Nichts."
2.: "Doch doch! Da ist gewiss was drin."
1.: (antwortet nicht)
2.: "Bestimmt was zu spielen."
1.: (sieht 2. an, als habe dieser richtig geraten) "Hören Sie, was wollen Sie von mir? Können Sie mich nicht in Ruhe lassen?"
2.: "Mögen Sie mich nicht?"
1.: "Ich kenne Sie doch gar nicht."
2.: "Na und?"
1.: (bleibt stehen, wird eindringlicher) "Lassen Sie mir meine Ruhe!" (läuft weiter)
2.: (deutet auf das Geschenk) "Haben Sie das so schön eingepackt?"
1.: (laut) "Meine Ruhe!"
2.: (äfft 1. nach) "Meine Ruhe!"

17.12.2007

Johnny Ritchek's Jugendjahre Teil 1: "Die Schulzeit"

Johnny Ritchek war ein mittelmäßiger Schüler, der lediglich dadurch auffiel, dass er sein Pausenbrot stets von der runden Seite aß und sich über die Brotrinde her zum weicheren Teil durchbiss.
Sein wahrer Genius stach eines Tages urplötzlich hervor, als der Herr Lehrer in Rechnen eine komplizierte Textaufgabe stellte. Der Pädagoge versprach sich von dieser Aufgabe ein ruhiges halbes Stündchen, während die Schüler über der Aufgabe brüten sollten, bis sie ob der Unlösbarkeit aufgeben sollten.


Der kleine Johnny stand aber bereits nach 3 Minuten auf. Er sei fertig, verkündete er und das sei doch gar nicht schwierig gewesen.

Die Aufgabe: "Ein König hatte in seinem Reich zehn Städte. In der ersten wohnten hundert Leute, in der zweiten neunundneunzig, in der dritten achtundneunzig, und so weiter. Wenn der Monarch nun jedem Bürger ein Kuh und zwei Schafe schenken wollte, in jeder Stadt aber nur ein Kuhstall weniger und zwei Schafsställe mehr als es Bürger in der Stadt gab, wieviel Heu und Stroh musste er den Städten subvensionieren, wenn der Vorrat an Heu und Stroh in der zehnten Stadt doppelt so groß war, wie die Anzahl der Bewohner, in der neunten Stadt halb so groß, in der achten Stadt ein Drittel so groß, und so weiter war?"


Ritchek hatte nur kurz überlegt und stellte eine Gleichung auf, in der er H für den Vorrat an Heu und Stroh setzte und K für den König. Unter Einsetzen der Zahlen konnte nach Klein-Ritchek blitzschnell die Lösung für die Textaufgabe errechnet werden.


Der Herr Lehrer nahm das Heft des jungen Schülers an sich, um die Aufgabe zuhause nachzurechnen. Auf dem Nachhauseweg rutschte er jedoch auf Glatteis aus und wurde Invalide.


So kam es, dass Ritcheks Lösung nie beurteilt wurde und Johnny Ritchek mit ungebrochenem und nie widersprochenen Selbstvertrauen zum größten Mathematikgenie aller Zeiten aufstieg.





Die Klasse 3c. 2. Reihe von vorne, 2. von links: Johnny Ritchek