05.10.2005

Johnny Ritchek in: "Die Einreise"

"Legen Sie Ihre Hand hier hinein!"
"Wie bitte?" Johnny Ritchek glaubte seinen Ohren nicht trauen zu können.
Der freundliche Grenzbeamte wiederholte sein Anliegen. "Bitte, legen Sie Ihre Hand hier in diesen Apperat."

Der Apperat bestand aus einem platinenartigen Gebilde über dem eine mit Nadeln versehene Stampfmaschine schwebte. Bereit zum Lostackern.

Johnny Ritchek wollte nicht. "Kann es sein, dass wenn ich mein Händchen da hinein lege die Stampfe losprügelt und mir ein wenig das Händchen, na sagen wir zerlöchert?"

Der überaus höfliche Grenzbeamte musste sich ein spontanes Lachen verkneifen und antwortete sachlich. "Mein lieber Herr - ..." er warf einen kurzen Blick auf Ritcheks Reisepass, "Herr Ritchek, Sie möchten doch in unser schönes Land einreisen. Und dazu ist - so möchte ich vermuten - ein gewisses Grundvertrauen in unsere Sitten, Geflogenheiten und letzten Endes auch in unsere Grenzkontrollen vonnöten. Habe ich unrecht?"
"Ja schon." gab Johnny Ritchek zurück. "Ich habe Vertrauen in Ihre Kontrollen. Aber nicht in dieses Gerät!"
Der Grenzbeamte ließ sich nicht beirren. "Wenn Sie Ihre Hand da nicht hinein stecken wollen, kann ich es nicht ändern. Eine Einreiseerlaubnis erhalten Sie allerdings nicht."

Johnny Ritchek sah die merkwürdige Stampfe an. "Das ist ungerecht. Ich vermute, Sie könnten mich verletzen. Dabei will ich in Ihrem schönen Land nur auf grünen Wiesen den blauen Himmel betrachten und vielleicht trinke ich auch Wein. (denken Sie nur an die Devisen!)"
Der Grenzbeamte ließ sich immer noch nicht beirren.

Johnny Ritchek hatte einen Vorschlag: "Vielleicht wollen Sie es mir vormachen? Wenn Sie Ihre Hand zuerst in die Stampfe stecken und Ihnen nichts schmerzliches geschieht, dann würde ich es Ihnen gleich tun. Sie hätten dann Ihren Willen und ich die Einreiseerlaubnis."

Der Grenzbeamte dachte nach. Dann nickte er und schob seine Hand langsam und bedeutend in das Gerät.

Es tackerte drei mal laut, der Grenzbeamte schrie vor Schmerz auf unf Johnny Ritchek kehrte der Grenzstation den Rücken. "Ich hatte sowieso nicht wirklich vor, in dieses Land einzureisen. Es war nur zweite Wahl. Das nächste mal bleibe ich auch lieber zuhaus. Da verstehe ich Gebräuche und Sitten und weiss, wo mein Bett steht."